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Über uns


Seit Gründung der Meisterkonzerte im Jahr 1967 prägte Georg Hörtnagel fast 50 Jahre lang maßgeblich das Konzertleben in Nürnberg und etablierte die Konzertreihe als feste Einrichtung. In über 1.000 Konzerten präsentierte er weltberühmte Orchester, Solisten und Ensembles von Weltrang in Nürnberg. Mit der Saison 2016/17 holte er die Albert Konzerte Freiburg und seine Tochter Beatrice Hörtnagel als Mitgesellschafter und Geschäftsführer der Hörtnagel Konzerte Nürnberg an Bord.

Beatrice Hörtnagel, Inhaberin einer Künstleragentur in Berlin und Dr. Leander Hotaki, Geschäftsführer und Künstlerischer Leiter der Albert Konzerte GmbH in Freiburg mit einer Veranstaltertradition klassischer Konzerte von über hundert Jahren, führen das Lebenswerk von Georg Hörtnagel in die Zukunft.

Lassen Sie sich von den Hörtnagel Konzerten begeistern und genießen Sie bei uns exklusive Musikerlebnisse! Wir laden Sie herzlich dazu ein!

Ihre Beatrice Hörtnagel und Ihr Dr. Leander Hotaki

Hörtnagel Konzerte Nürnberg
Beatrice Hörtnagel, Dr. Leander Hotaki | © Giulia Iannicelli
Beatrice Hörtnagel, Dr. Leander Hotaki | © Giulia Iannicelli

Georg Hörtnagel

(* 12. März 1927 † 1. Mai 2020)

Am 1. Mai 2020 erreichte uns die Nachricht vom Tod Georg Hörtnagels. Weit über ein halbes Jahrhundert lang hat er das deutsche wie internationale Musikleben als großer Künstler, weitsichtiger Impresario, einflussreicher Konzertveranstalter und als herzenswarme, zutiefst menschliche Persönlichkeit geprägt.

Wir verdanken ihm die Nürnberger „Meisterkonzerte“ und damit seit nunmehr 53 Jahren ungezählte musikalische Glücks- und Sternstunden. Hierfür gilt ihm unser größter Dank. Wir trauern innig um Georg Hörtnagel und werden die Hörtnagel Konzerte Nürnberg im Geist ihres Gründers fortführen. 

Vita

Georg Hörtnagel hatte zwei Karrieren: Die des ausübenden Musikers, der mit dem Kontrabass die ganze Welt bereist hat und der mit dem Alban Berg Quartett, Amadeus-Quartett und Benjamin Britten, mit Martha Argerich, Svjatoslav Richter oder Gidon Kremer auftrat – etwa achthundert Mal hat er weltweit den Bass in Franz Schuberts „Forellenquintett“ gespielt. Und die des Impresarios, der über 50 Jahre das Konzertleben in Nürnberg und München maßgeblich mitgestaltet hat. Bereits im Alter von zwölf Jahren wusste er: „Ich will ein Leben in der Musik.“

Georg Hörtnagel wuchs im Allgäu auf und spielte Akkordeon, Trompete und Orgel. Mit 14 Jahren machte er die Aufnahmeprüfung am Augsburger Konservatorium und studierte Kontrabass. 1945 ging Georg Hörtnagel nach München, spielte in amerikanischen Jazzclubs und gewann schließlich – noch nicht volljährig – das Probespiel an der Bayerischen Staatsoper unter Georg Solti. Neben seiner Position als Solobassist im Orchester entwickelte er sich zunehmend auch zu einem international gefragten Kammermusiker.

Nach einer Handverletzung übernahm er 1967 mit seiner Frau Elisabeth nach der von ihr gegründeten Münchner Konzertdirektion die alteingesessene Konzertdirektion Wolf in Nürnberg, was sich als Glücksfall erwies. Sie veranstalteten über Jahrzehnte hinweg in Nürnberg parallel zu den klassischen Konzerten Popkonzerte im „U-Sektor“. Auf dem Programm standen Peter Alexander, Reinhard Mey, Mireille Mathieu, Ernst Mosch, Harry Belafonte oder die Bee Gees. 1974 wurde das Unternehmen in Konzertdirektion Georg Hörtnagel umbenannt. Hörtnagel sorgte dafür, dass die Meistersingerhalle über Jahrzehnte die Adresse für Weltstars der Klassik wie Krystian Zimerman, Anne-Sophie Mutter, Grigory Sokolov, Lang Lang, Daniel Barenboim, Sergiu Celibidache, Maurice André werden konnte und bis heute blieb. Er etablierte die Konzerte bei Kerzenschein auf der Kaiserburg und wirkte in den traditionsreichen, beinahe kultartigen Adventsoireen persönlich mit.

Künstler wie Arturo Benedetti Michelangeli, Svjatoslav Richter und Mstislav Rostropowitsch, die für ihre Außergewöhnlichkeit berühmt-berüchtigt waren, wurden darüber hinaus jahrelang von Georg Hörtnagel gemanagt. Vielen Musikern war er Freund und Kollege, mit dem sich die Anspannung vor dem Konzert ebenso teilen ließ wie die darauffolgende Erleichterung. Mit Persönlichkeiten wie Maurizio Pollini, Martha Argerich und Ensembles wie dem Beaux Arts Trio und vielen mehr verband ihn eine jahrzehntelange Freundschaft.

Außerdem unterrichtete Georg Hörtnagel am Musikkonservatorium in Nürnberg sowie an der Hochschule für Musik und Theater München. Neben dem Unterrichten galt dem Dirigieren eine seiner großen Leidenschaften: Er war erster Gastdirigent im russischen Jekaterinburg, leitete eine Produktion der „Zauberflöte“ in Posen und dirigierte die Bamberger Symphoniker anlässlich seines 65. Geburtstags.

Sein ganzes Leben lang sah Georg Hörtnagel eine seiner schönsten Aufgaben darin, den musikalischen Nachwuchs aufzuspüren und damit einen Beitrag zu leisten, die Musikszene auf anspruchsvolle Weise lebendig zu halten. Seinem eigenen Einschätzungsvermögen ist es zu verdanken, dass zahlreichen jungen Künstlern eine Chance gegeben wurde, sich auf dem Podium zu behaupten. Wie sehr man diesem trauen durfte, beweisen Karrieren wie die von Julia Fischer, Arabella Steinbacher oder Lisa Batiashvili.

Am 1. Mai 2020 ist Georg Hörtnagel im Alter von 93 Jahren in München gestorben. Über 50 Jahre prägte er als Impresario und Musikerpersönlichkeit mit Leidenschaft und Charme das Konzertleben maßgeblich. Publikum und Künstler vertrauten ihm gleichermaßen, auch weil er insbesondere die Welt der Kammermusik verkörperte wie kein Zweiter.

Georg Hörtnagel (c) Stephan Rumpf

Georg Hörtnagel | © Stephan Rumpf